Wer ist eigentlich dieser Nicolas Fink? Politiker, klar – beruflich als Mitglied des Landtags und stellvertretender Vorsitzender der SPD-Landtagsfraktion und ehrenamtlich als Kreisrat und Stadtrat für die SPD in Esslingen. Außerdem bin ich Mitglied im Ausschuss für Europa und Finanzen.
Und sonst so? Selbstverständlich habe ich eine Vergangenheit. Und natürlich bin ich nicht nur Politiker. Sondern auch glücklicher Familienvater, begeisterter Bassist, leidenschaftlicher Turnschuh-Träger und glühender VfB-Fan. Unter anderem. Mir ist es wichtig, dass Sie viele meiner Seiten kennenlernen und sich ein umfassendes Bild machen können von dem Menschen, der Sie und Ihre Interessen vertritt.
Nick, nun bist du schon ein Weilchen Mitglied des Landtags. Gut angekommen?
Absolut. Die Fraktion hat mich von Anfang an toll aufgenommen. Mittlerweile bin ich zum zweiten Mal in den Landtag gewählt worden und bin stellvertretender Vorsitzender der Fraktion. Ich freue mich sehr über das Vertrauen, das mir entgegengebracht wird und fühle mich nach wie vor pudelwohl.
Hast du es schon mal bereut, den gemütlichen Amtssessel in Aichwald verlassen zu haben?
Nicht mal ein klitzekleines bisschen. Zumal Aichwald ja im Wahlkreis liegt und ich beruflich wie privat immer wieder dort sein kann.
Aber du bist nun viel weiter weg von den Menschen und von konkreter Politik.
Überhaupt nicht. Auch Landespolitik ist sehr konkrete Politik. Auch hier kann man direkt viel bewirken. Und es kommt noch was dazu …
… dass du nun auch Stadtrat und Kreisrat bist?
Genau. Durch meine kommunalen Ehrenämter bin ich ganz nah dran an den Themen und den Menschen des Wahlkreises. Wobei ich diese Formulierung nicht mag – ich bin ja selbst auch ein Mensch im Wahlkreis Esslingen. Ich bin einfach mittendrin und da fühle ich mich pudelwohl.
Gibt es denn sowas wie ein großes politisches Ziel für dich? Was willst du bewirken?
Ganz einfach gesprochen: Ich möchte den Alltag der Menschen verbessern. Ich möchte, dass sie wahrgenommen werden. Ich möchte den Graben zwischen „der Politik“ oder „dem Staat“ und „den Menschen“ zuschütten helfen und so der Politikverdrossenheit entgegenwirken.
Das wollen alle – und suchen nach einem Patentrezept. Hast du eins?
In der Politik musst Du liefern! Und, wie gesagt, dafür sorgen, dass sich das Leben der Menschen verbessert – ganz konkret. Das kann ich nun gleich auf drei Ebenen versuchen.
Das Leben der Menschen verbessern. War das der Grund, warum du in der SPD gelandet bist?
(Lacht.) Nein. Das war Zufall. Ich ging damals auf der Königsstraße von der unteren zur oberen Lerche – die Älteren erinnern sich. Und dabei bin ich in eine Veranstaltung mit Oskar Lafontaine reingeraten. Der Oskar zählte damals noch zu den Guten. (Grinst.) Er hat mich überzeugt und die Themen der SPD haben mich überzeugt. Gott sei Dank bin ich Lafontaine und nicht Helmut Kohl begegnet.
Hehe. Aber im Ernst: Was an der SPD hat dich denn so überzeugt?
Zunächst einmal die Werte: Freiheit, Gerechtigkeit, Solidarität. Ganz ehrlich: Kann man diesen Werten widerstehen? Und konkreter, das Ziel, dass der persönliche Erfolg niemals vom Geldbeutel der Eltern abhängig sein darf. Außerdem bin ich überzeugt davon, dass in einer Gesellschaft die Starken die Schwachen mit tragen müssen – das gilt heute mehr denn je.
Das klingt ja alles ganz toll – trotzdem wählen immer weniger die SPD? Warum?
Da gibt es mehrere Gründe. Wir müssen wieder besser vermitteln, für was wir stehen. Wir müssen wieder ein klares Profil bekommen, wieder Kante zeigen. Wir müssen unsere gute Arbeit und Erfolge – und die gibt es zur Genüge – wieder besser verkaufen. Und wir brauchen die Typen, die dies sympathisch darstellen können.
Gute Arbeit abliefern, Alltag der Menschen verbessern. Das sind ja schöne Ziele, aber wo setzt man da an?
Meine Devise lautete schon immer: „Den Satz ‚Dafür bin ich nicht zuständig‘ gibt es bei mir nicht!“ Und um den Menschen das Signal zu geben, dass ich zuständig bin, biete ich Bürgersprechstunden an. Auch die sind übrigens gut angelaufen. Das ist ein wichtiger Baustein: Hinhören – und dann handeln.
Handeln muss man auch bei der AfD. Das sagen viele. Über das „wie“ wird jedoch gestritten. Wie geht man deiner Meinung nach mit dieser Partei und ihren Politikern um?
Mit einer Mischung aus ignorieren und stellen. Letzteres habe ich zum Beispiel in meinen ersten Reden versucht: Ihrer Angstmacherei mit Fakten zu begegnen, ihren Populismus zu entlarven, ihre Widersprüchlichkeiten zu benennen und den Menschen bessere Lösungen anzubieten. Man sollte der Partei und ihren Provokationen aber auch nicht zu viel Aufmerksamkeit widmen. Es braucht ein Gespür dafür, was im Einzelfall das Richtige ist.
1976 in Schorndorf geboren
verheiratet, zwei Töchter
Dipl.-Verwaltungswirt (FH)
Seit 1. Januar 2019 Mitglied des Landtags von Baden-Württemberg
Mitglied im Ausschuss für Finanzen
Mitglied im Ausschuss für Europa und Internationales
Sprecher für Entwicklungspolitik der SPD-Landtagsfraktion
Stellvertretender Vorsitzender der SPD-Landtagsfraktion
2006 bis 2018 Bürgermeister der Gemeinde Aichwald (2014 Wiederwahl mit ca. 97 Prozent Zustimmung)
2002 bis 2006 hauptamtlicher Ortsvorsteher der Ortschaft Nabern in Kirchheim/Teck und ständiger allg. Stellvertreter des Oberbürgermeisters
seit 2002 Diplom-Verwaltungswirt (FH)
1998 Zivildienst beim Kreisjugendring Esslingen
1997 Abitur am Gymnasium Plochingen
Eintritt 1998
1999 bis 2002 Gemeinderat in Hochdorf, Landkreis Esslingen
seit 1999 Mitglied der SGK (u. a. stellv. Kreisvorsitzender)
2000 bis 2002 Vorsitzender des Ortsvereins Hochdorf
während des Studiums Bürgerreferent von Siegmar Mosdorf und Mitarbeit im Büro von OB Dr. Jürgen Zieger
2009 Wahl in den Kreistag des Landkreises Esslingen
2014 und 2019 erneute Wahl in den Kreistag, u. a. mit folgenden Funktionen: stellv. Vorsitzender der SPD-Fraktion, Mitglied im Verwaltungsausschuss sowie Mitglied des Ältestenrates
2019 Wahl in den Esslinger Gemeinderat, folgende Funktionen: Mitglied im Verwaltungsausschuss sowie Mitglied des Ältestenrates, seit November 2019 Vorsitzender der Gemeinderatsfraktion
2021 Wiederwahl zum Landtagsabgeordneten für den Wahlkreis Esslingen und Wahl zum stellvertretenden Vorsitzenden der SPD-Landtagsfraktion
Freie Zeit verbringe ich am liebsten im Kreise meine Familie. Darüber hinaus fiebere ich regelmäßig mit dem VfB Stuttgart (im Stadion) mit, spiele Bass-Gitarre in einer Rockband und halte mich mit Waldläufen fit.